
Schwedter Chefarzt unterstützt Hilfsprojekt in seiner Heimat Kamerun
Schwedt. Alain Nguento engagiert sich bereits seit vielen Jahren für Spendentransporte in Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen in Kamerun. Vor wenigen Tagen ist der Neurologe erneut nach Zentralafrika gereist, um seine ärztlichen Kollegen bei der Behandlung von Patienten zu unterstützen und stellte dabei fest, dass nicht das Corona-Virus den Alltag bestimmt. Es sind mehr als 30 Grad, die Hitze ist anstrengend, die Situation vor Ort nicht immer friedlich und dennoch ist es Alain Nguento eine Herzensangelegenheit die Bevölkerung in Kamerun zu unterstützen. Mittlerweile kennt der Neurologe jedes Gesundheitszentrum im Land. Als Vorstandsvorsitzender des Vereins Arzt hilft e.V. setzt er sich dafür ein, dass Spenden aus deutschen Krankenhäusern dort ankommen, wo sie am meisten gebraucht werden, in Afrika. „In einigen Orten fehlt es an den einfachsten Dingen, nicht nur Verbandsmaterial oder Desinfektionsmittel, auch sämtliche Patientenbetten und Medikamente sind hier Mangelware“, betont Alain Nguento.
Seit Beginn der Coronakrise hat der Verein Arzt hilft e.V. verstärkt Hilfsangebote durchgeführt. Für die Krankenhäuser in Kamerun wurden unzählige Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. Beispielsweise wurden Mund- und Nasenmasken selbst hergestellt. Zudem wurden Schutzkittel und Desinfektionsmittel verteilt, doch damit nicht genug. Zusätzlich unterstützt das Asklepios Klinikum Uckermark die Aktivitäten mit Materialspenden. Das ganze Jahr über werden zum Beispiel ausrangierte Betten und Matratzen im Lager gesammelt, die dann auf Kosten von Arzt hilft! verschifft werden. Besonders glücklich ist Alain Nguento, dass es gelungen ist, ein Beatmungsgerät zu beschaffen. In Kumba, circa 200 Kilometer von der Hafenstadt Douala entfernt, brannte 2019 ein Krankenhaus mit vielen Fachabteilungen. „Ziel war es, dort zu helfen. Anfang dieses Jahres konnte allerdings nur das Militär durchdringen, für Privatpersonen war es unmöglich. Jetzt haben wir es geschafft, auch wenn die Gefahr groß war“, so Alain Nguento.
Diese Probleme beschäftigen Kamerun mehr als das Corona-Virus. Im Frühjahr stiegen die Fallzahlen an, aktuell stagnieren die Infektionszahlen. „Nur wenige Menschen zeigen Symptome. Die Mehrheit hat eher Angst vor Konfrontationen und Auseinandersetzungen“, berichtet der Neurologe. Für ihn steht fest, dass er auch im nächsten Jahr wieder in seinem Heimatland Unterstützung leisten möchte und bedankt sich in diesem Zusammenhang bei allen Unterstützern.
Quelle/Foto: Asklepios Klinikum Uckermark